Der richtige Auftritt beim Vorstellungsgespräch ist "Match-entscheidend". Es gibt dabei einige wichtige Punkte zu berücksichtigen – 10 NO GOs beim Vorstellungsgespräch.
Eigentlich ein absolutes NO GO. Planen Sie immer mit Sicherheitsmarge. Falls Sie dennoch im Verkehr stecken bleiben, gewisse öffentliche Verkehrsmittel ausfallen oder Sie sich aus anderen Gründen
verspäten, so rufen Sie vor dem Termin an (je früher, desto besser) und entschuldigen Sie Ihr zu spät kommen. So oder so starten Sie aber mit einem Minuspunkt.
Beim Vorstellungsgespräch sollten Sie sich von der besten Seite zeigen. Dazu gehört selbstverständlich gepflegte Kleidung und ein gepflegtes Äusseres. Achten Sie auch darauf, dass Sie keine
unangenehmen Gerüche aussenden. Bewerber, die vor dem Gespräch eine letzte Zigarette geraucht haben, riechen zwangsläufig entsprechend. Frauen sollten mit dem Auftragen von Parfum/Eau de Cologne
sparsam umgehen.
Hier gilt: es gibt keine schlechte oder gute Kleidung, aber passende und unpassende. Es ist ein Unterschied, ob Sie sich für einen „Blue Collar“- Job (z.B. Handwerker, Lagerist etc.) bewerben
oder für einen „White Collar“ – Job (Bürostellen wie Bankangestellter, Sachbearbeiter etc.). Aber auch innerhalb der klassischen Bürojobs gibt es Unterschiede: Ein Banker kleidet sich anders als
ein Mitarbeiter einer Werbeagentur. Im Zweifelsfall sollten Sie eher „overdressed“ statt „underdressed“ zum Gespräch erscheinen. Machen Sie keine modischen Experimente, sondern gehen Sie auf
„Nummer sicher“. Es wirkt meistens sympathisch, wenn Sie das Thema „Kleidung“ am Anfang kurz ansprechen, wenn Sie nicht sicher waren, wie Sie sich kleiden sollten.
Der Recruiter oder Gesprächspartner hat die Leitung des Gesprächs, nicht Sie. Ein Vorstellungsgespräch hat in der Regel einen strukturierten Ablauf mit entsprechenden Fragen, die Ihnen gestellt werden. Halten Sie sich daran. Dies gilt auch bei Kaderstellen bzw. Management-Funktionen.
Zeigen Sie auch mit Ihrer Körpersprache, dass Sie wach, interessiert und präsent sind. Das beginnt schon beim Händedruck. Versinken Sie nicht im Stuhl und halten Sie Ihre Hände sichtbar oberhalb
der Tischkante. Beachten Sie die Grundregeln der guten Erziehung und des Anstands. Zeigen Sie eine respektvolle, jedoch selbstbewusste Körpersprache. Dazu gehört eine aufrechte
Haltung.
Vermeiden Sie das ausführliche Erzählen Ihres Lebenslaufs. Ihr Gesprächspartner hat sich vorbereitet und kennt Ihr CV. Sie sollten deshalb nicht den exakten Inhalt wiedergeben. Stattdessen können
Sie ergänzende Angaben machen oder einzelne Stationen hervorheben, die für die Stelle/Funktion oder das Unternehmen besonders interessant ist. Oder erzählen Sie, was die wichtigsten Erkenntnisse
und Erfahrungen waren, die Sie sammeln konnten.
Vermitteln Sie nicht den Eindruck, dass Lohnpaket und Ferienregelung die interessantesten Punkte für Sie sind. Meistens gibt Ihnen der zukünftige Arbeitgeber diese Informationen selbst, in der
Regel am Schluss des Gesprächs.
Das Wichtigste beim Vorstellungsgespräch ist Authentizität. Seien Sie grundsätzlich sich selber. Übertreiben Sie nicht, verstellen Sie sich nicht, spielen Sie kein Spiel. Ihr Gegenüber spürt
solche Dinge normalerweise. Machen Sie nichts vor, was Sie nicht sind.
D.h. ungenügend vorbereitet zu sein. Sie können und müssen nicht alles wissen, aber Ihr zukünftiger Arbeitgeber will sehen, ob und wie Sie sich vorbereitet haben und was Sie bereits über
Unternehmen und Stelle wissen. Dies bildet die Basis für ein vertieftes, interessantes Gespräch auf „Augenhöhe“.
Dies knüpft an den vorherigen Fehler an. Wenn Sie keine Fragen stellen, heisst das, dass Sie nicht vorbereitet sind oder dass Ihr Interesse für die Stelle fehlt. Sollten tatsächlich am Ende des
Gesprächs keine Fragen mehr offen sein, so können Sie einzelne Fragen/Punkte, die für Sie wichtig waren, nochmals kurz wiederholen und zusammenfassen.
Rainer Marty, April 2015