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Darum klappt es mit dem Jobwechsel nicht

Wenn es mit der neuen Stelle einfach nichts wird, ist das frustrierend. Die Gründe sind aber nicht immer in den äusseren Umständen zu suchen, sondern oft beim Bewerber selbst.

 Erfolgreich den Job gewechselt: Andreas Meyer arbeitete bei der Deutschen Bahn, bevor er im Jahr 2007 den Chefposten bei den SBB erhielt. Bild: Keystone/Ennio Leanza
Erfolgreich den Job gewechselt: Andreas Meyer arbeitete bei der Deutschen Bahn, bevor er im Jahr 2007 den Chefposten bei den SBB erhielt. Bild: Keystone/Ennio Leanza

Fehlende Motivation, tägliche Langweile oder zu viel Stress, kurz: Im Job passt es nicht mehr. Dann ist es Zeit, über einen Stellenwechsel nachzudenken. Doch was ist, wenn die Entscheidung, die alte Firma zu verlassen, zwar gefallen ist, es mit einem neuen Job aber einfach nicht klappen will? «Die Gründe können ganz vielfältig sein», sagt Personalexpertin Claudia Buchmann, Karriereberaterin und Geschäftsführerin der Consilias Partner GmbH.

Einer der häufigsten Faktoren fürs Scheitern sei die Konkurrenz, die besser qualifiziert ist als man selbst – also andere Stellenbewerber, die noch mehr Erfahrungen oder eine bessere Ausbildung bieten. «Umgekehrt kann es aber auch am Nichterfüllen von Kriterien liegen, die dem Bewerber nicht bekannt sind», so Buchmann.

Das führt zu Misserfolg

Diese äusseren Umstände lassen sich nur selten beeinflussen. Daneben gibt es aber eine Reihe von weiteren Ursachen, die zu Misserfolg beim Stellenwechsel führen – und die der Bewerber selber steuern könnte:

Keine klare Motivation:

Wer einfach «irgendwie unzufrieden» in seinem Job ist und nicht genau weiss, was er eigentlich will, wird kaum die nötige Anstrengung aufbringen, ernsthaft eine neue Stelle zu suchen. Besser ist es, die eigene Situation in Ruhe klar zu analysieren und erst dann zu entscheiden, ob ein Jobwechsel wirklich die richtige Lösung ist.

Keine Vision:

Sich sicher zu sein, dass man die alte Stelle hinschmeissen will, reicht aber auch noch nicht. Ein Jobsuchender sollte genau wissen, was er von einem neuen Arbeitgeber will. Mit diffusen Kriterien steht sich ein Bewerber nur selbst im Weg.

Angst:

Oft wünscht sich jemand eine berufliche Veränderung – und tut dann doch nichts. «Viele fragen sich, ob die berufliche Veränderung wirklich den gewünschten Effekt bringt», sagt Karriereberaterin Buchmann. Für einen erfolgreichen Jobwechsel brauche es aber die Bereitschaft, seine Komfortzone zu verlassen.

Falsches Timing:

Sind Motivation und Ziele klar, es klappt aber trotzdem nicht mit einer neuen Stelle, könnte der Misserfolg auch am Zeitpunkt liegen. «In den Sommermonaten, aber auch über die Feiertage des Jahreswechsels geht die Ausschreibung von offenen Stellen merklich zurück», erklärt Buchmann.

Schlechte Bewerbung:

Ein Bewerber kann noch so gut qualifiziert sein – wenn er das nicht in den Bewerbungsunterlagen rüberbringen kann, wird er den neuen Arbeitgeber nicht überzeugen. Darum sollte die Bewerbung sorgfältig aufbereitet, informativ und dem Anforderungsprofil der Stelle sowie dem Branchenumfeld angepasst sein.

Zu wenig Ausdauer:

Viele Stellensuchende gehen mit zu wenig Geduld an einen Jobwechsel heran. Doch wer zu früh aufgibt, könnte seine Traumstelle verpassen. «Es kann schnell mehrere Monate dauern, bis Stellensuchende eine neue Aufgabe gefunden haben», so Buchmann. Das könne etwa an einer grossen Anzahl von Mitbewerbenden liegen oder daran, dass der Bewerber eine hochspezialisierte Tätigkeit ausübe, für die es wenige Arbeitsplätze gebe.



von Valeska Blank - 20min.ch, 06. April 2015