Sie seien unselbstständig, könnten keine Probleme lösen und hätten eine schlechte Allgemeinbildung: Eine Umfrage zeigt, was Personalchefs von Berufseinsteigern halten, die direkt von der Uni kommen.
Jedes dritte Unternehmen in Deutschland findet, dass sich die Ausbildung der Hochschulabsolventen verschlechtert. Das geht aus einer Befragung des Münchener Ifo-Instituts hervor, die SPIEGEL ONLINE exklusiv vorliegt.
Von ihnen sagten 32 Prozent, dass ihre Zufriedenheit mit der Ausbildung der jungen Mitarbeiter in den vergangenen zehn Jahren zurückgegangen sei. 43 Prozent konnten keine Veränderung erkennen, nur 2 Prozent finden, dass sich die Ausbildung zum Besseren verändert hätte. Vor allem die Personalleiter großer Unternehmen, also mit mehr als 500 Mitarbeitern, zeigten sich unzufrieden.
Ein Teilergebnis wirft dabei ein schlechtes Licht auf die Reformen der Uniabschlüsse im Bologna-Prozess. Denn die Unzufriedenheit ist in solchen Betrieben besonders hoch, in denen Bachelor und Master die häufigsten Abschlüsse der neu eingestellten Mitarbeiter sind. Das ist insofern bemerkenswert, als die neuen Abschlüsse nicht nur international eine bessere Vergleichbarkeit ermöglichen sollen, sondern auch auf die berufliche Eignung der jungen Akademiker zielen.
Zu stark verschulte Studiengänge
Die Befragung des Ifo-Instituts ist Teil der vierteljährlichen Flexindex-Erhebung. Dabei fragen Ifo und der Personaldienstleister Randstad, wie sich der Einsatz von Instrumenten zur flexiblen Gestaltung von Arbeit entwickelt, zum Beispiel Überstunden, Arbeitszeitkonten, Fristverträge, Minijobs oder Zeitarbeit. Die Befragung wurde im dritten Quartal 2016 durchgeführt.
xing-news.com/Spiegel Online, Dezember 2016