Im Jahr 2030 haben BWLer mit dem Schwerpunkt Marketing genauso schlechte Karten, wie Kaufmänner, Lehrer und Wirtschaftswissenschaftler. Welche Jobs in Zukunft noch gefragt sein werden - und
wo.
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat zusammen mit dem Bundesinstitut Berufsbildung (BBB) den Arbeitsmarkt der Zukunft analysiert. Schlechte Nachrichten haben die Experten für
Arbeitskräfte im kaufmännischen Dienstleistungsberufen, Kaufleute im Handel, Lehrer und Ausbilder sowie für die rechts - und wirtschaftswissenschaftlichen Berufe. In diesen Sektoren kommt es bis
2030 zu einem deutschlandweiten Überangebot. Heißt: Die Chancen auf einen Job und ein gutes Gehalt sind eher gering.
Wenn sich die bisherigen Trends in der Zukunft fortsetzen, wird es besonders bei den klassischen Ausbildungsberufen im technischen Sektor eng. Laut der BIBB-IAB-Qualifikations- und
Berufsfeldprojektion wird es 2030 deutschlandweit zu einem Engpass an Fachkräften mit einer dualen Berufsausbildung kommen. "Auf der beruflichen Ebene ergibt sich in 15 von 20 untersuchten
Berufshauptfeldern in mindestens einer Region ein rechnerischer Arbeitskräfteengpass", heißt es in der Studie. "Bei den technischen Berufen sind die Engpässe flächendeckend." Stattdessen erwarten
die Experten eine Akademiker-Flut.
Auch Krankenpfleger und -schwestern, Fachkräfte aus der Altenpflege und sonstigen Gesundheitsberufen werden im Jahr 2030 Mangelware sein. Allein in der Pflege sollen bundesweit 155.000 Kräfte
fehlen. Wer in diesem Sektor ausgebildet ist, hat also auch in Zukunft keine Probleme einen Job zu finden. Die Regionen Nord (Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) und
Nordrhein-Westfalen werden deutschlandweit die einzigen Regionen mit einem Überangebot an Arbeitskräften bei den Gesundheitsberufen sein, so die Prognose. In Nordrhein-Westfalen wird es jedoch in
den meisten Berufsfeldern ein Überangebot an Arbeitskräften geben.